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Das Rathaus in Zeitz, Altmarkt 1,
Sanierung der Fassadenflächen und Fenster

Bauherr
Stadt Zeitz

Planungsleistung
Vorplanung bis Bauüberwachung

Zeitraum
2002 – 2013

Das Rathaus der Stadt Zeitz besteht in seiner heutigen Gestalt aus mehreren Gebäudeteilen, die sich um drei Höfe gruppieren. Der spätgotische Ursprungsbau wurde durch den Baumeister Sebald Waldstein von 1505 bis 1509 errichtet und besitzt zwei Maßwerkgiebel aus Terrakotta sowie fünf straßenseitige Zwerchgiebel. Sitznischenportale mit Spitzbögen und Stabwerk führen im Erdgeschoss in den Ratskeller und über eine zweiläufige Freitreppe mit barockem Baldachin in das erste Obergeschoss zum Standesamt. Das Gebäude wurde von 1906 bis 1909 nach Westen und Süden durch einen neobarocken Rathausanbau der Architekten Georg Weidenbach und Richard Tschammer erweitert. Dabei wurde auch ein Aussichtsturm errichtet. In den Aufenthaltsräumen wurden Kastenfenster mit Kittfalz und Drehflügeln eingebaut, teilweise sind auch gekoppelte Oberlichter mit Kippflügel und Stangenbeschlag für die Kippbedienung vorhanden. Hauptsächlich wird durch die Fensterteilung die Ansicht des spätgotischen vier- flügligen und acht-teiligen Kreuzstockfensters imitiert. Auf den Süd- und Westseiten gibt es Holz- Rollläden. In besonders repräsentativen Räumen, wie dem Ratssaal oder im Trauzimmer wurden aufwendige Bleiverglasungen eingebaut. Die Fenster waren allgemein instandsetzungsbedürftig. Alle Gebäude besitzen Sockel aus bossiertem Quadermauerwerk aus Sandstein oder Granit. Die repräsentativen Schauseiten der Gebäude, im Einzelnen der Nordflügel zum Altmarkt mit dem Haupteingang, der Rathausturm, alle Seiten der Flügel zum Mittelhof und die Südfassade des Südflügels zum Rathausgarten sind in steinsichtigem Schichtenmauerwerk als Verblendmauerwerk aus behauenem Sandstein mit Bossierung ausgeführt. Dazu wurde einheimischer Droyßiger Sandstein verwendet. Partiell wurden sehr aufwendige und schmuckvolle Bauplastiken an den Fassaden angebracht. Für diese Bauteile wurde besserer Sandstein verwendet, vermutlich Postaer Elbsandstein. Die grundlegenden Schäden an den Fassaden bestehen in abgewitterten Steinoberflächen und schadhaftem oder fehlendem Fugenverschluss. In den Jahren 2002 bis 2008 wurden abschnittsweise alle Fensteranlagen instandgesetzt. Alle Bauteile wurden handwerklich aufgearbeitet und mit neuen Farbbeschichtungen versehen. Von 2012- 2013 wurde der erste Abschnitt der Fassadeninstandsetzung durchgeführt. Dabei wurde der Turm bearbeitet, da dort wegen der exponierten Lage die größten Schäden bestanden. Teilweise drohten schon ganze Verblendsteine aus der Fassade zu fallen. Nach dem Sandstahlen der Fassadenflächen wurde die desolate Verfugung entfernt. Anschließend erfolgte die handwerkliche Instandsetzung durch den Steinmetz mittels Einbau von Vierungen bzw. Ersatzsteinen und Antragungen. Abschließend wurden die Werksteinflächen handwerklich neu verfugt.